Ein Wald am Wörthersee

2019, ein Wald im Wörtherseestadion, Gedanken zu einer umstrittenen Kunstaktion. Ich besuchte den Wald an einem Montag im Oktober.

Das surreale Bild des Waldes als ich ankam und in Richtung Zuschauertribüne ging. Es erinnerte mich an den Film 12 Monkeys und jene Szene in der die Städte von der Natur und den wilden Tieren zurück erobert wurden. Es löste in mir eine Art dystopischer Vorstellung aus. Ich sah den Wald und dachte an die Geschwindigkeit mit der die Natur die sogenannten (Bau-)Werke des Menschen wieder überwächst. Im Fall des Wörtherseestadions und dessen Geschichte wäre es für mich eine schöne Vorstellung wenn der Wald einfach bleiben und in völliger Sinnlosigkeit weiter wachsen würde.

Daneben finde ich ihn einfach schön. Ich bin angetan vom Zwitschern der Vögel, vom Rauschen und Fallen der Blätter, von der Ruhe im Kessel eigentlicher Unruhe, von diesem prickelnden Kontrast, von dieser verdrehten Welt. Mir kam während meines Besuchs öfters der Gedanke einer Umkehr, einer Umkehr der Betrachtung und ich überlegte, ob mich der Wald nicht ein wenig beobachtet? Das machte mich ehrfürchtig und ich hätte mich nicht gewagt über die Bäume zu schimpfen . . . egal woher sie sind.