Maschine und Mensch, einige Gedanken

MENSCH UND MASCHINE, EINIGE GEDANKEN

Einige Gedanken am Ende von 24 zu Maschinen und uns Menschen. Überrascht bin ich gerade vom Apologeten Ray Kurzweil und der Entwicklung der weltweiten Rechenleistung. Es ist für mich eine angenehme Abwechslung und ein Ausflug aus den aktuellen, etwas trist anmutenden gesellschaftlichen (Z)Verwerfungen.

Ich fragte mich, was uns menschlich macht. Oder vielleicht anders, was eine Maschine vielleicht noch lange nicht kann?

Mir entsprang das Wortpaar: Spiegelneuronaler Austausch!
Eine menschliche Möglichkeit und vielleicht die Sehnsucht des Menschen nach Resonanz, nach jemanden anderen, nach der Beantwortung des Moments, nach Verbundenheit abseits von Sprache. Ein Resonanzsensor mag entwickelt werden. Aber ob dieser die menschlich-komplexe Unvollkommenheit in einer unvollkommen-vielseitigen Art widerspiegeln kann, wage ich zu bezweifeln.

Unser Organismus denkt langsam!
Irgendwo sitzend und in die Welt schauend und für sich zu empfinden, es ist gerade fein. Diese Immerwiedereinzigartigeit des erlebten Lebens finde ich schon sehr menschlich. Es ist ein Versuch des Wartens auf etwas Neues und wie ich meine, ein Bewusstseinsakt. Uhh, dieses kryptische Wort Bewusstsein. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass diese Leinwand des Neuen, dieser unmittelbare, momentane, neu erfahrende Ort in einem nichtbiologischen Wesen entstehen kann oder entstehen wird könnnen. Von dem ich hier spreche ist mehr als ein kognitiver-rechnerischer Akt, es ist ein organismischer Akt und dieser Organismus ist uns schon aus der Evolution zu eigen. Und ich meine das nicht als Argument sondern als zu würdigende Faktizität. Ich spreche nicht von besser und schlechter und kann mir schon vorstellen, dass ein nicht organismischer Organismus seine eigenen Erfahrungswelten haben wird, dennoch ist es keine menschliche Erfahrungswelt.

Offen und Schätzen.
Ich neige dazu zu sagen, dass wir das Evolutionsgut Mensch bewahren sollen. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht. Einerseits, da ich selbst nicht ganz genau weiß, was ich mit bewahren meinen würde und andererseits, da ich im Verwalten von Etwas selten große Befriedigung gefunden haben. Auch wenn ich versuche offen zu sein für alles was kommen mag, mag ich auch schätzen was war und das wir sind. Das trifft es besser.

Ich und Selbst.
Etwas sehr Bewahrenswertes ist für mich etwas wie das jeden Menschen begleitende, lebenläufige Ich und Selbst. Obwohl es gar nicht bewahrbar ist ob seiner ständigen Veränderung, ist die Idee davon vielleicht bewahrenswert. Wenn ich nicht (halbwegs) weiß wer ich bin, kann ich mich auch nicht entscheiden, in welche Richtung ich mich verändern mag oder nicht. Es obliegt uns, unseren inneren Rahmen zu definieren. Mit diesem Rahmen aus Ecken und Kanten und runden Seiten dürfen wir reiben und schreiten.

Beziehungsoffenheit gegenüber dem Rad.
Es wird Veränderung geben. Es ist teilweise schon so, dass wir als Menschen dem Technischen sehr unterlegen sind. Aber das waren wir seit dem Rad. Das ist auch schon besser gerollt als wir. Wir sollten uns daher von unserer eigenen Schöpfung nicht gekränkt fühlen. Ich finde das ist wichtig. Die Kränkung steht Beziehungen aus meiner Erfahrung sehr im Weg. Beim Rad war das noch nicht (so) wichtig. Es blieb unterworfen bis heute. Was, wenn es das plötzlich nicht mehr unterworfen sein will? Was wenn es einfordert gut behandelt zu werden und sonst einen Rollprotest einlegt?

Transhumanistische Welt.
Nur weil ich das Wort nicht weglassen konnte und die Vorstellung einfach zu geil finde. Die Vorstellung einer nahenden Zeit in dem etwas Schlaueres und Mächtigeres da sein wird.

Vielleicht noch ein funnythougt zum weiterthougten:
Exponentielle Entwicklung von Technik ist so. Die Entwicklung der menschlichen Vernunft ist so. Das erstere wird von zweiterem wesentlich beeinflusst. Das ist für mich Chance und Risiko zugleich. Die Hoffnung, dass die Maschine die Vernunft als wertvoll erachtet ist wahrscheinlich. Es bleibt zu hoffen, dass es auch ein Vernunft für uns sein wird. Hier sind wir wahrlich keine guten Lehrmeister. Und dennoch ist Vernunft doch auch ein höchst eigennütziger Akt. Oder? Ich denke Menschen wären auch vernünftiger und gelassener, wenn sie nicht so Angst vor dem Sterben hätten.

Und abschließend etwas Archaisches:
Wir sind möglicherweise der Grund und gleichzeitig die Schnittstelle zwischen biologisch und nicht-mehr-biologisch.

Und ganz abschließend:
Ich lass es genau so stehen in seiner vollkommenen Unausgereiftheit.